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Şair Nigâr

Şair Nigâr

Erste muslimische Dramatikerin in Osmanischen Reich
"Schreiben war für mich Trost und zugleich Belohnung."

Geboren: 1862

Geburtsort: İstanbul

Gestorben: 01/04/1918 1918

In: İstanbul

Begraben: Rumelihisarı Friedhof, İstanbul

Inhalt

Galeri

Şair Nigâr Şair Nigâr

Wirkungsbereich

Dramatikerin

Şair Nigâr verfasste das Theaterstück Tesir-i Aşk (Die Wirkung der Liebe), im April, 1883. Dieses Sück war das erste Theaterstück im osmanischen Reich, das von einer Autorin geschrieben war.

Tesir-i Aşk ist eine Tragödie in drei Akten. Cevvale, die eigentlich ihren Neffen Adalet liebt, soll mit dem Sohn einer bekannten Familie verheiratet werden. Sie hält ihre Liebe vor den Eltern geheim, weil sie sich sich nicht traut, über ihre Gefühle zu sprechen. Die ausweglose Situation schwächt Cevvale, sie wird krank und stirbt. Wegen des Todes seiner Geliebten begeht Adalet Selbstmord. Das Stück endet mit der Klage der Eltern von Cevvale und mit der Einsicht in ihr fehlerhaftes Verhalten.

Das Stück Tesir-i Aşk wurde zum ersten Mal von Dr. Olcay Önertoy in lateinische Schrift übertragen und 1978 veröffentlicht.

Das 58-seitige in osmanischen Schriftzeichen verfasste handschriftliche Originalmanuskript von Şair Nigâr befindet sich in der Universitätsbibliothek Ankara, Fakultät für Sprachwissenschaften, Geschichte und Geografie, Abteilung für handschriftliche Manuskripte

Şair Nigârs zweites Theaterstück Girive (Die Sackgasse) wurde nach der Fertigstellung 1912 inszeniert, aber auch wie Tesir-i Aşk nicht veröffentlicht.

Şair Nigâr als Autobiographin
„İch bin mit meinen Kinder aufgewachsen. Die Liebe zu ihnen bedeutete mir das Leben. Meine Liebe, Leidenschaft und Jugend, alles habe ich ihnen gewidmet. Was habe ich von all dem jetzt?
Eine neue Ehe eingehen? Lächerlich! Eine Ehe ist für eine Frau wie mich, die an Respekt und an Freiheit gewöhnt ist und sich von jeglichen Bedürfnissen frei gemacht hat, bedeutet, auf einen anderen angewiesen zu sein und das wäre eine unerträgliche Lage und einen bitterer Selbstmord gleich."
ŞAİR NİGAR

Şair Nigâr shrieb ab ihrem 25. Lebensjahr ihre Memoiren. Sie verfügte, dass ihre 20-bändige Memoiren erst 50 Jahre nach ihrem Tod veröffentlich werden dürfen und ließ sie in einer Nußbaumtruhe im Aşiyan Museum, İstanbul, hinterlegen.

41 Jahre nach ihrem Tod, 1959, wurde eine Auswahl von Şair Nigârs Memoiren von ihren Söhnen unter dem Titel Hayatımın Hikayesi (Geschichte meines Lebens) herausgegeben.

Şair Nigâr und ihre Zeitgenossin Leyla Saz sind die ersten muslimischen Memorien-Autorinnen des osmanischen Reiches.

Eine Poetin, drei Namen: Üryan Kalp - Nigâr Bint-i Osman – Şair Nigâr
„Das Gefallen an Gedichten und Dichtung habe ich von meiner Mutter bekommen. Denn sie las immer Gedichte."

Şair Nigârs erstes Gedicht mit dem Titel Mersiye wurde in der Frauenzeitschrift Mürüvvet veröffentlicht. Aber auch die Frauenzeitschrift Hanımlara Mahsus Gazete spielte eine wesentliche Rolle bei der Bekanntheit der Gedichten von Şair Nigâr.

Şair Nigâr benutzte bei ihren ersten Veröffentlichungen das Pseudenym "Üryan Kalp" (das nackte Herz), aber sie unterschrieb auch mit dem Namen ihres Vaters als Nigar Bint-i Osman (Nigâr, die Tochter von Osman).

Gedichtsbände von Şair Nigâr
  • 1877 Efsus I
  • 1891 Efsus II
  • 1896 Niran
  • 1900 Aks-i Seda
  • 1916 Elhan-ı Vatan
Şair Nigâr als Schriftstellerin

Şair Nigâr war eine aktive Autorin in der Redaktionsgruppe der Frauenzeitschrift Hanımlara Mahsus Gazete und sie übernahm auch eine Zeitlang die Aufgabe der Chefredakteurin in der Zeitschrift.

Außer Mürüvvet und Hanımlara Mahsus Gazete erschienen Şair Nigârs Kolumnen auch in allen anderen bedeutenden Frauenzeitschriften ihrer Zeit, so wie Mehasin (Erscheinungsjahr 1909-1910), Demet (Erscheinungsjahr 1908) und Hanımlar Alemi (Erscheinungsjahr 1918).

Ihr erstes Buch mit Kurzgeschichten Safahat-ı Kalb (Der Takt des Herzens) veröffentlichte Şair Nigâr 1901.

"Seit über zehn Jahren wird in den angesehenen italienischen, deutschen, österreichischen, ungarischen und auch US-amerikanischen Zeitungen von mir berichtet und auch meine Werke werden veröffentlicht."
(Şair Nigâr)

Der Ehemann der Fotografin Semiha Es, der Journalist Hikmet Feridun Es, berichtete, dass "von einer Zeitung in Boston bis hin einer Zeitschrift in Indien und auch die auf Krim erschienene Zeitung Tercüman" sehr häufig Reportagen über Şair Nigâr veröffentlichten, Berichte über sie verfasst, von ihr und von ihrem Haus am Bosphorus Photos gedruckt worden sind.
(Nazan Bekiroğlu, Şair Nigâr Hanım, Güftesi Garplı, Bestesi Şarklı, İstanbul, 1998)

Şair Nigâr als Übersetzerin

Şair Nigâr gab 1894 von ihr aus dem Französischen übersetzten Geschichten und Gedichte in dem Band Nîrân herausgegeben.

Alle Werke von Şair Nigâr
  • 1883 Tesir-i Aşk (unveröffentlicht)
  • 1877 Efsus I
  • 1891 Efsus II
  • 1894 Nîrân
  • 1900 Aks-i Seda
  • 1916 Elhan-ı Vatan
  • 1901 Safahat-ı Kalb
  • 1912 Girive (unveröffentlicht)
  • 1959 Hayatımın Hikâyesi
  • 1978

    Tesir-i Aşk
Şair Nigâr und ihr Salon

Şair Nigâr öffnete jeden Dienstag ihr Haus für einen Literaturempfang. An diesen Tagen stellte sie zwei Salons zur Verfügung: in dem einen wurden die männliche und weibliche Gäste zusammen empfangen. Der zweite Salon war für die weibliche Gäste vorgesehen, die mit männlichen Gäste nicht in einem Raum zu sein wünschten.

"Die Säle in ihrem Häuser in Osmanbey und in Rumelihisarı waren jeden Dienstag überfüllt mit Gästen. Bedeutende Literaten und KünstlerInnen trafen sich hier und tauschten sich aus Darunter der Minister für Erziehung Münif Paşa, Süleyman Nazif, Ahmet Mithat Efendi, Abdülhak Hamit, Cenap Şahabettin, Faik Ali, Schriftstellerinnen wie Leyla Hanım, Mihrinissa, Fahriye Atif Hanım, Fatma Aliye, Emine Semiye Hanım. Alle intellektuelle waren hier Dauergast. Sie hatte auch ausländische Gäste so wie Pierre Loti, Salomon Proudhon, Paul Bourget, Karmen Silva."
Taha Toros, "Şair Nigar Hanım", Skylife, 5/1994, S. 56 – 64)

Auszeichnungen

Şefkat Orden (Şefkat Nişanı) vergeben von Sultan Abdülhamid II. (Regierungszeit 1876 - 1909), Der Şefkat Nişanı war ein spezieller Orden für Frauen

Mitgliedschaften

Ausbildung

Grundschule: Kadıköy Fransız Okulu (Französische Schule Kadıköy)

Nach der Grundschule bekam Şair Nigâr Privatunterricht.

Unterricht für Türkisch, Persisch und Arabisch: Şükrü Efendi

Fremdsprachenkenntnisse: Französisch, Griechisch, Deutsch, İtalienisch, Armenisch, Arabisch, Persisch, Ungarisch

Soziales Engagement

Familie und Freunde

  • Mutter: Emine Rıfati Hanım
  • Vater: Osman Paşa (Macar Osman Nihalî geb. Adolf Farkaş)
  • Söhne: Münir, Feridun, Salih Keramet Nigâr
  • Ehepartner: Mehmet Ihsan Bey
  • Freunde: Emine Seniye (Schriftstellerin, politische Aktivistin, Aktivistin für Frauenrechte, Schwester von Fatma Aliye), Münif Paşa (Minister für Erziehung), Süleyman Nazif (Schriftsteller), Ahmet Mithat (Schriftsteller, Journalist, Verleger), Abdülhak Hamid Tarhan (Dichter, Schriftsteller), Cenab Şahabbettin (Dichter, Schriftsteller) Faik Ali Ozansoy (Dichter), Leyla Saz (Dichterin, Komponistin, Memoirenschreiberin), Mihrinissa (Dichterin), Fahriye Atif (Dichterin), Fatma Aliye (Schriftstellerin), Emine Seniye (Schriftstellerin, Aktivistin für Frauenrechte), Hatice Sultan (Tochter von Sultan Murat V. Regierungszeit:1876), Fehime Sultan Tochter von Sultan Murat V. Regierungszeit:1876), Pierre Loti (Schriftsteller), Paul Bourget (Schriftsteller), Recaizâde Mahmut Ekrem (Dichter, Schriftsteller), Ruşen Eşref (Schriftsteller, Politiker, Diplomat), Süleyman Nazif (Dichter, Schriftsteller, Politiker), Fuad Köprülü (Historiker, Literaturhistoriker, Politiker), Prinz Vahdeddin (später Sultan, Regierungszeit: 1918-1922), Rıza Tevfik (Dichter, Politiker), Tevfik Fikret (Pädagoge, Dichter), Şeker Ahmet Paşa (Maler), Kemanî Tatyos Efendi (geb. Tatyos Ekseciyan, Komponist, Musiker), Bimen Şen (geb. Bimen Dergazaryan, Komponist), Alphonse de Lamartine (Schriftsteller, Dichter, Politiker), Elisabeth, Königin von Rumänien (Regierungszeit: 1843-1916, veröffentlichte in den osmanischen Frauenzeitschriften Mürüvvet und Hanımlara Mahsus Gazete unter dem Pseudonym Karmen Silva Artikeln und Romane . http://www.zuwied.de/romania.htm)

Projekte zu ihrer Erinnerung

Handschriftliche Dokumente und einige private persönliche Gegenstände von Nigâr Hanım befinden sich in den Archiven von :

Darüşşafaka, İstanbul
Aşiyan Müzesi, İstanbul
Siyasal Bilgiler Fakültesi, İstanbul
Dil ve Tarih-Coğrafya Fakültesi Kütüphanesi, Değerli Yazmalar Bölümü, Ankara
Millî Kütüphane, Ankara
Topkapı Sarayı Müzesi, İstanbul

Diese Schenkungen erfolgte durch den jüngsten Sohn von Şair Nigâr Salih Keramet Nigâr.

Weiterführende Literatur

Quellen

Textquellen
Bildquellen

Übersetzung ins Deutsche: Meral Akkent, Erlangen, Deutschland
Redaktion: Hans-Martin Dederding, Erlangen, Deutschland

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