Hayganuş Mark (Markar)
"Feminismus war ein Schrei nach Gerechtigkeit. Ich war fest davon überzeugt."
Geboren: 1885
Geburtsort: Ayazpaşa, Istanbul
Gestorben: 1966
In: Istanbul
Begraben: Armenischer Friedhof, Şişli, Istanbul
Wirkungsbereich
Presse
"Ich spürte die Last der Aufgaben, die auf mir lasteten, und spürte, dass ich trotz diese Verantwortung zu wenig Rechte hatte. Ich war fest davon überzeugt, dass Feminismus ein Schrei nach Gerechtigkeit war. Um Rechte zu bitten, wäre zu naiv gewesen. Ich musste sie mir nehmen. Das war der Beginn. (...) Ich glaubte an meine Fähigkeit und entstand die Zeitschrift `Dzağig´.
(Hayganuş Mark)
1905 wurde Hayganuş Mark vorgeschlagen, die Zeitschrift Dzağig (Blume) als eine Frauenzeitschrift neu zu konzipieren, herauszugeben und die Führung der Zeitschrift zu übernehmen. Hayganuş Mark führte die Zeitschrift nach dem Konzept "Für Frauen Nur Mit Frauen" zwei Jahre lang. Nach zwei Jahren musste sie ihr Konzept ändern, weil sie nicht genug Beiträge bekam. Jetzt durften auch Männer in Dzağig veröffentlichen, soweit sie bereit waren, unter weiblichen Namen zu schreiben.
"Als ich in İzmir ankam, lernte nach İstanbul auch die ganze Ägaische Küste die erste feministische Aktivistin kennen." (Hayganuş Mark)
Hayganuş Mark lebte mit ihrem Mann Vahan Toşigyan zwischen 1907 – 1909 in İzmir und gab mit ihm zusammen die Zeitungen Arsaluys und Artzakank heraus. Sie war für die Frauenseiten in diesen Zeitungen verantwortlich.
"Schreibe und sei glücklichl" (Hayganuş Mark)
Hayganuş Mark begann 1919 die Zeitschrift Hay Gin ( Die armenische Frau) herauszugeben und bezeichnete diese Zeitschrift als eine "Frauenpublikation, in der alles diskutiert wird, was die Frauen betrifft".
"Es ist so, als ob meine Tochter gestorben wäre" (Hayganuş Mark)
Die Zeitschrift Hay Gin erschien 14 Jahre lang jeweils zweimal im Monat. 1933 erschien die Zeitschrift zum letzten Mal. Hayganuş Mark hat nie über die Gründe der Aufgabe ihrer Zeitschrift gesprochen. Sie begnügte sich nur damit zu sagen "aus allen bekannten Gründen". Bis 1936 hat sie auch nichts mehr veröffentlicht. 1936, als ihr Mann Vahan Toşigyan die Zeitung Nor Lur herausgab, edierte sie für eine kurze Zeit die Frauenseiten dieser Zeitung.
Hayganuş Mark und die Frauenpolitik
Im osmanischen Reich hatte die armenische Gemeinde zwei unabhängige Gremien für innergemeinschaftliche Anliegen, eins für Bildung und ein anderes für Zivilrechtliche Fragen wie Ehe, Scheidung und Erbrecht. Hayganuş Mark war eine Verfechterin für die Frauenrepräsentanz in diesen Gremien und auch in allen anderen armenischen administrativen Ämtern. Sie erklärte in der Zeitschrift Hay Gin die Bedeutung der Frauenrepräsentanz und hielt aufklärende Referate in den genannten Gremien. Als beim Gremium für Bildung für Frauen ein "Hilfs-mitglied" Status vorgeschlagen wurde, lehnte sie das ab und kandidierte als Vollmitglied für das Gremium.
Hayganuş Mark als Autorin
Hayganuş Mark, Dzulutyan Baheres, Gedichtband, 1921.
Auszeichnungen
Mitgliedschaften
Ausbildung
Armenisches Esayan Gymnasium, Istanbul
Soziales Engagement
Lehrtätigkeit im Waisenhaus des armenischen Krankenhaus Surp Pırgiç, Yedikule, İstanbul
Armenischlehrerin in der Mädchenschule Nigoğosyan, Istanbul
Als Vorsitzende des Literaturkreises beim Verein Azkanıver Hayuhyatz Ingerutyun Eröffnung von Schulen für armenische Kinder in Anatolien
Familie und Freunde
- Mutter:Yebrakse Topuzyan
- Vater:Markar (aus der Stadt Van)
- Verheiratet mit :Vahan Toşigyan (Journalist, Herausgeber)
- Freunde:Zabel Asadur-Sibil, 1885-1926 (Lehrerin, feministische Frauenrechtlerin) Ann Stis (Generalsekretärin der internationalen Vereinigung der Feministinnen)
Projekte zu ihrer Erinnerung
Weiterführende Literatur
- Lerna Ekmekçioğlu; Melissa Bilal, Recovering Armenia: The Limits of Belonging in Post-Genocide Turkey, Stanford University Press, 2016.
- Lerna Ekmekçioğlu; Melissa Bilal (Ed.), Bir Adalet Feryadı – Osmanlı'dan Türkiye'ye Beş Ermeni Feminist Yazar 1862-1933, İstanbul, 2006.
- Ermeni Feminist Yazarlar Söyleşisi, 9.3.2011 http://www.hrantdink.org (8.12.2011).
- Ermeni Feminist: Hayganuş Mark (1885 -1966), www.bianet.org (8.12.2011).
- Melissa Bilal, Lerna Ekmekçioğlu, Belinda Mumcu, "Feminizm: Bir Adalet Feryadı" Hayganuş Mark'ın (1885-1966) Hayatı, Düşünceleri ve Etkinlikleri Üzerine Bir Çalışma, Toplumsal Tarih Dergisi, Geschichtswettbewerb für Studierende, Oktober 2000.
- Boğosyan, H. Yeprem, Hay Hımpakruhiner (armenische Herausgeberinnen), Wien, 1953.
- Hayganuş Mark: Giyankın u Kordzı (Hayganuş Mark: Ihr Leben und Werke), Istanbul, 1954.
- İstepan Şahbaz, "Hayganuş Markin Hişadagin" (in Erinnerung an Hayganuş Mark), Yeridasart Hayuhi, yıl 14, no. 2, Februar 1967.
- Siran Seza, "Hayganuş Marki Hopelinagan Hantesı" (zum Jubiläum von Hayganuş Mark'ın), Yeridasart Hayuhi, yıl 8, no. 5, Mai 1955.
Quellen
Textquellen
- Melissa Bilal, Lerna Ekmekçioğlu, Belinda Mumcu, "Feminizm: Bir Adalet Feryadı" Hayganuş Mark'ın (1885-1966) Hayatı, Düşünceleri ve Etkinlikleri Üzerine Bir Çalışma, Toplumsal Tarih Dergisi, Geschichtswettbewerb für Studierende, Oktober 2000.
- Kadın Eserleri Kütüphanesi ve Bilgi Merkezi, Istanbul
Bildquellen
- Kadın Eserleri Kütüphanesi ve Bilgi Merkezi, Istanbul
Übersetzung ins Deutsche: Meral Akkent, Erlangen, Deutschland Redaktion: Hans-Martin Dederding, Erlangen, Deutschland ©2012 Meral Akkent