Mevdude Refik (Tepedelen)
"In der Theater-Reklame hiess ich Beatrice."
Geboren: 1903
Geburtsort: İstanbul
Gestorben: (Information liegt nicht vor)
In: İstanbul
Begraben:
Wirkungsbereich
Theater
Die Schauspielerin Gulriz Sururi erinnert sich an Mevdude Refik Hanim:
"Mevdude Refik Hanim ist meine Tante. Vor vielen Jahren sagte der Schriftsteller Haldun Taner zu mir: ‚Ich habe eine interessante Nachricht für Sie, Gülriz; Sie werden überrascht sein.' Dokumenten zufolge, die ihm der Schauspieler Şeref Şenpınar gezeigt hatte, war nicht die Afife Jale, die erste muslimische Theaterschauspielerin, sondern meine Tante Mevdude Refik. Mevdude, die ältere Schwester meiner Mutter, trat im Theater Pangaltı Ferah auf, das den Brüdern Asadorian gehörte.
An dem Tag erzählte mir der Haldun Taner diese Geschichte mit Şeref Şenpınars Worten so: Mevdude Refik war die Schwester der Primadonna Suzan Sururi, dere Frau von Lutfullah Sururi. In dieser Familie war die Liebe für das Theater sehr groß. Etwa um das Jahr 1919 bekam Mevdude ein paar kleine Rollen in der Theatergruppe des Klubs Şişli Heveskârlar Klübü. Aber eigentlich war ihr erster Auftritt am 22. und 23. Juni 1920. Sie spielte die Rolle der Sümbül im Stück ‚Gruppe', das von dem Poeten Ali Nahit Bey verfasst war. Der Name von Mevdude Refik wurde im Programm als M.R. angegeben. Die Polizei kam jedoch in der zweiten Nacht der Aufführung ins Theater, weil sie erfuhren, dass eine Muslimin in der Gruppe auftrat.
Die anderen Schauspieler schmuggelten Mevdude durch den Hintereingang hinaus, während sie der Polizei erzählten, dass alle anwesenden Schauspielerinnen armenischer Herkunft seien und in der Gruppe keine muslimische Frau gäbe. Ich kann das unmöglich vergessen. Vor allem, da an dem Tag auch mein erster Auftritt war. Mevdude gab nicht auf, und betrat die Bühne nochmals. Diesmal als ‚Zerrin'in einem weiteren Stück von Ali Nahits ‚Das letzte Geschenk'. Jedoch wurde ihr Name in den Anzeigen als Beatrice angekündigt. Ich habe diese Geschichte oftmals auch von meiner Großmutter, meinem Vater und meinem Onkel gehört. Ich habe ihr jedoch nicht viel Wichtigkeit beigemessen, da ich erstens sehr jung war und außerdem fasst jede/r, die/den ich kannte, aus der Theaterwelt war. Jetzt möchte ich alles dafür tun, dass meine Tante ihren rechtmäßigen Platz in der Geschichte einnehmen kann."
Gülriz Sururi, Bir An Gelir, İstanbul, 2003, ss. 289-296).
Auszeichnungen
Mitgliedschaften
Ausbildung
Dame de Sion Gymnasium, Kadiköy, Istanbul
Soziales Engagement
Family and Friends
- Mutter: Zeynep Mahmud Zihniyar
- Vater: Mahmud Refik (Rechtsanwalt)
- Schwester:Suzan Lütfullah Sururi (Schauspielerin)
- Sohn:Bülent Tepedelen
- Nichte: Gülriz Sururi (Schauspielerin)
- Großvater:İbrahim Bey (Tafel-Zeremoniemeister vom Sultan Abdülhamit II., Regierungszeit von 1876 bis 1909)
- Freunde:Mahmut Yesari (Schriftsteller), Esat Mahmud Karakurt (Schriftsteller), Refik Kemal Arduman (Schauspieler), Belii Selönü (Schriftsteller), Şeref Tanpınar (Schauspieler)
Projekte zu ihrer Erinnerung
Weiterführende Literatur
- Adem Dursun, Gülriz Sururi, tiyatroonline.com, 30.5. 2009, http://www.tiyatronline.com/haberler/ayin-soylesisi/807/gulriz-sururi.html(1.12.2011).
- Gülriz Sururi, Bir An Gelir, İstanbul, 2003.
- Gülriz Sururi, Kıldan İnce Kılıçtan Keskince, İstanbul, 1978.
Quellen
Textquellen
- Siehe Abschnitt "Weiterführende Literatur"
Bildquellen
- Privatarchiv von Gülriz Sururi
- Privatarchiv Doğan Kitap
Danksagung
Das Frauenmuseum İstanbul bedankt sich bei Gülriz Sururi und dem Verlagshaus Doğan Kitap für die Unterstützung bei der Erstellung der Informationsseite über Mevdude Refik Tepedelen.
Übersetzung ins Deutsche: Meral Akkent, Erlangen, Deutschland, Lee Andrea Cockshott, Glasgow, Schottland Redaktion: Hans-Martin Dederding, Erlangen, Deutschland ©2012 Meral Akkent